Speedway Stadionzeitung 1-2020

Natürlich sind die oben Genannten auch auf internationalem Niveau mal für die ein oder andere Überraschung gut, nur fehlt ihnen allen die Beständigkeit, über Jahre oder zumindest eine ganze Saison hinweg eine konkurrenzfähige Leistung auf höchstem Niveau abzurufen. Die Ergebnisse sprechen ja spätestens dann eine deutliche Sprache, wenn man auf die ganz großen Nationen trifft. Aber ein Anfang ist gemacht, nur muß man gemeinsam, Verband, Vereine, Fahrer daran arbeiten, um die Gesamtsituation wieder zu verbessern. Mehr Miteinander auf allen Ebenen als Gegeneinander Die Leistung unserer Spitzenfahrer ist das eine, aber Speedway ist in Deutschland immer noch eine Randsportart. Was sollten der DMSB und die Vereine unternehmen, um wieder mehr Nachwuchsfahrer zu generieren? Wie gesagt, es geht nur gemeinsam. Als Einzelkämpfer bist du da auf verlorenem Posten. Wichtig ist natürlich eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, um überhaupt einmal Aufmerksamkeit zu erregen. Aber leider ist PR und Marketing für viele Vereine, aber auch für Fahrer und beim Verband ein Fremdwort. Ihr in Landshut macht das, genau wie eine Handvoll anderer Vereine, schon ganz gut, nur das alleine reicht natürlich nicht. Da muß man auch mal über den Tellerrand schauen, was andere machen und sich mal mit denen unterhalten. Sogar bei mir kommt der Bekanntheitsgrad nicht von ungefähr, da steckt jede Menge Arbeit drin. Und jeder Sport lebt doch von Idolen, und ich finde es wichtig, daß sich diese Idole auch bei ihren Vereinen mit einbringen. So kann man junge Fahrer auf das Motorrad bekommen. Dann muß natürlich auch ein regelmässiger Traniningsbetrieb unter fachkundiger Anleitung gewährleistet sein. Jeder Nachwuchsfussballer trainiert heute mindestens zweimal pro Woche, und da hilft es dem jungen Motorsportler nicht, wenn er sich einmal im Quartal zum Training begibt und dann noch ohne Anleitung oder unter Anleitung vom Opa trainiert, der auch mal Roller gefahren ist. Ich bin selber zig Kilometer jedes Jahr unterwegs und betreue junge Fahrer, aber das sollten auch ehemalige aktive Fahrer des Vereins oder noch aktive Fahrer machen können. Die Qualität eines Trainings bestimmt den Spaß, den die Jungs und Mädels haben, und wenn es Spaß macht, dann bleiben die dabei und haben Erfolg. Auch den Verband darf man nicht seiner Pflicht entbinden, den Bahnsport nicht ganz sterben zu lassen. Wir Fahrer und die Vereine haben über die Jahre hinweg viel Geld an den DMSB bezahlt, und es ist halt nun auch mal an der Zeit, etwas zurückzugeben. Das kann in Form von Geld sein, aber auch in Form von Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, Investitionen, etc. Wo siehst Du den größten Unterschied zwischen dem Bahnsport zu Deiner aktiven Zeit und heute? Es schien damals auch neben der Rennbahn noch anders zur Sache gegangen zu sein. Ist der Sport heute 28

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